Ein Hauch von Hollywood aus dem Steinbruch in GrebenhainStar Wars Resilience – eine Vogelsberger Produktion
VOGELSBERGKREIS (cdl). Ursprünglich hatte Maximilian Fischer aus Alsfeld geplant, einen Star Wars Fanfilm zu drehen. Doch im Nachhinein ging es für ihn primär gar nicht mehr um Star Wars. Sein Kurzfilm mit dem Namen Star Wars Resilience möchte ein wenig unterhalten und dennoch eine wertvolle Aussage für das reale Leben schaffen.
Im Januar dieses Jahres hat Fischer gemeinsam mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe und viel Unterstützung seiner Familie den Kurzfilm im Steinbruch in Grebenhain gedreht. Seit September läuft er im offenen Kanal Fulda sowie jederzeit auf Youtube. Die Idee kam Fischer im September vergangenen Jahres, als der Hype um Episode VII „Das Erwachen der Macht“ ausgebrochen war.
Er entwickelte ein Drehbuch und begann den organisatorischen Aufwand abzuschätzen. Zunächst fragte er bei Freunden und im Kreis der Familie, ob sie bei seinem Projekt mitmachen wollten. Dann machte er seine Idee im Internet auf diversen Seiten publik und war von dem Feedback „der ganzen Star Wars Verrückten da draußen, die es teilweise kaum erwarten konnten, beim Projekt mitzumachen und vor die Kamera zu treten“, überrascht.
Mit seinen beiden Hauptdarstellern Christopher Lang aus Freienseen und Richard Gessel aus Herbstein habe er im Location Scouting einige Steinbrüche im Umkreis abgeklappert. In Grebenhain wurde man schließlich fündig und Bürgermeister Sebastian Stang machte die Drehgenehmigung möglich. Mit Kameramann Philip Jestädt aus Hamburg hatte Fischer einen Profi für das Projekt gewinnen können, mit dem er gemeinsam das Storyboard weiterentwickelte und nach und nach eine Drehdisposition erstellte.
Christopher Lang und Richard Gessel sind die beiden Protagonisten des Kurzfilms.
Viel Arbeit für den Kurzfilm Star Wars Resilience
Der fertige Film dauert lediglich 9:08 Minuten und vor der Schlusssequenz läuft bereits der Abspann. Dennoch stecken unzählige unbezahlte Arbeitsstunden in dem Projekt der Filmenthusiasten. Darüber Buch geführt hat aber niemand. Für den Film mussten die Laienschauspieler teilweise mehrere Stunden anreisen, um über ein Wochenende an drei Tagen drehen zu können. Dank der Unterstützung vieler Familienmitglieder und der Bergwacht Schotten, die die Unterkunft stellte, konnte das Projekt überhaupt verwirklicht werden. Darüber hinaus hatte der Natur- und Vogelschutzverein Grebenhain vor Ort einen Bauwagen zur Verfügung gestellt. Axel Pries hat damals die Dreharbeiten von Star Wars Resilience am Set begleitet.
Die Nachbearbeitung des Films hat dann noch einmal ganze sieben Monate gedauert. Der Schnitt habe dabei die wenigste Zeit in Anspruch genommen, weil die Szenen bereits durch das Storyboard vorgegeben waren. Jedoch das Sounddesign und die Nachvertonung hätten unglaublich viel Zeit beansprucht. „Unser Musikkomponist Joscha Grunewald hat viel Zeit in das Schreiben und Anpassen der Musik investiert“, erzählt Fischer. Der VFX Artist Rouven Kellermann aus Hamburg hat den Film mit ein paar Special FX Effekten ausgestattet. Allerdings hätten es einige geplante 3D-Modelle nicht mehr in den Film geschafft, weil der 3D Artist aus Tokyo beruflich einfach zu viel zu tun gehabt habe
„Im Prinzip mussten wir des Öfteren Kompromisse finden, auch weil ausnahmslos alle Teammitglieder ohne jegliche Bezahlung gearbeitet haben und jeder noch genügend andere Dinge zu tun hatte. Sei es eben das Studium, der Beruf oder private Anliegen“, berichtet Fischer über die schwierigen Produktionsbedingungen. „Das ganze Projekt ist absolut unkommerziell – was ich an dieser Stelle unbedingt nochmals betonen möchte.“
Der Film ist lediglich eine Anlehnung an das Original. Es wird eine Geschichte erzählt, die in einer fiktiven Zeitleiste von Star Wars spielt.
Warum einen Star Wars Fanfilm?
Für Fischer rührt die primäre Faszination für Star Wars einfach von der unglaublich dichten und authentischen Atmosphäre her. Aus Star Wars sei ein fiktives paralleles Universum erwachsen. Hinzu komme der in Filmen oft gerne benutzte Kampf Gut gegen Böse. Im wahren Leben würde diese Denkweise auch häufig benutzt, obwohl „das absoluter Unsinn ist“. Die Figuren in den Star Wars Filmen hätten die freie Entscheidung sich für die eine oder die andere Seite zu entscheiden. Daher habe man im Kurzfilm nach dem Vorbild des Blockbusters versucht, das Böse und seine Versuchung zu personifizieren.
Man habe eine kleine zusätzliche Geschichte gebastelt, die sich irgendwo in der fiktiven Zeitleiste von Star Wars einordnen lasse. Außerdem habe man bewusst darauf verzichtet, klassische Charaktere wie Jedi Figuren, darzustellen. Das sei ihnen zu monoton gewesen und hätte ansonsten lediglich anderen Fanfilmen geähnelt. Wer Star Wars Resilience wirklich bis zum Ende schaue, werde vielleicht die Aussage des Kurzfilms und die Intention des Filmteams verstehen. Der Apostel Paulus habe einmal gesagt: „Lass Dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse stets mit dem Guten.“
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