Kultur0

Trompetenkonzert der Generationen des Dr. Hoch`s Konservatoriums FrankfurtTrompetenklänge erfüllen den Schlosshof in Romrod

ROMROD (ol). Mehr als 250 begeisterte Zuhörer konnten am vergangenen Sonntag die Klänge vom Trompeten-Ensemble des Dr. Hoch`s Konservatoriums Musikakademie unter der Leitung ihres Dozenten Florian Balzer genießen.

Das Konzert wurde in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Konservatorium, der evangelischen Kirchengemeinde Romrod und dem Schloss Romrod organisiert. Balzer ist neben seiner Lehrtätigkeit als Hochschullehrer auch Orchestertrompeter bei den Bochumer Symphonikern. Das berichtete das Schloss Romrod in einer Pressemitteilung.

Unterstützt wurde das Ensemble von dem erfolgreichen sich im Ruhestand befindenden Solotrompeter der Oper Frankfurt, Professor David Tasa. Als ehemaliger Professor und Mentor von Florian Balzer hat er seine „Enkelschüler“, wie er sie liebevoll nannte, mit viel Engagement und natürlich tatkräftig vor und während des Konzertes begleitet. „Eine Konzertsituation ist für Studenten am Konservatorium nicht zu simulieren. Daher ist es so wichtig und wertvoll, dass sie eine Bühne bekommen, um darauf vorbereitet zu werden“, so Balzer und dankte in diesem Zuge dem Schloss Romrod für das außergewöhnliche Ambiente im wunderschönen Schlosshof.

Erstaunte und faszinierte Blicke waren zu erkennen, als aus allen Ecken des Schlosses das Konzert mit der „Fanfare for St. Edmundsbury“ für drei Trompeten von Benjamin Britten eröffnet wurde. Die engagierten Nachwuchskünstler und angehenden Profis spielten erstmalig in ihrer Konzertreihe unter freien Himmel. „Das war eine ganz besondere Herausforderung“, so Balzer, „ da der Ton unter freiem Himmel nicht so gut trägt wie z.B. in einem Konzertsaal oder einer Kirche“.

Dass es nicht immer eine Trompete braucht, um Trompete zu spielen, zeigte David Tasa auf unterhaltsame Weise. Ein Gartenschlauch, ein Trichter und ein Mundstück reichten ihm und zwei Studenten aus, um die Britten Fanfare mit erstaunlich schönen Klängen auf der Schlauchtrompete nachzuspielen. „Es war ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung auf dem Weg zu erfolgreichen Profimusikern“, resümierte  Balzer und die Herausforderung haben alle Musiker mit Bravour gemeistert.

ol-schloss-hsc2-1607

Gartenschlauch, Trichter und ein Mundstück reichen den Künstlern, um klingende Stücke zu spielen.

Der Türkische Marsch von Mozart und der Choral „Jesu bleibet meine Freude“ erfüllten den Schlosshof mit strahlendem Klang und insbesondere der „Sommernachtstraum“ von Mendelssohn-Bartholdy weckte sicherlich nicht nur bei Balzer Erinnerungen. Der wohl bekannteste Hochzeitsmarsch passte in die Kulisse und sei auch in 2011 bei seiner eigenen Hochzeit auf Schloss Romrod ein unvergesslicher Moment gewesen.

Als Solisten glänzten Balzer, Professor Tasa und der Musikschulleiter Philip Schütz aus Stadtallendorf in unterschiedlichen Musikgenres. Balzer spielte die langsamen und schnellen Sätze des barocken Concertos San Marco von Tommaso Albinoni und beeindruckte das Publikum mit virtuosen Verzierungen und hohen Tönen auf der „Bach – Trompete“.

Im zweiten Teil entführten das Ensemble und Tasa das Konzertpublikum mit Big – Band Klängen in die 1950er Jahre. Das Werk „Portrait of a Trumpet“ interpretierte Tasa mit warmem Sound und zeigte, dass er trotz Ruhestand noch alle Register auf der Trompete ziehen kann. Schütz war der „Solo – Postillion“ in dem populären Charakterstück „Die Post im Walde“. Er meisterte die lyrischen und signalhaften Passagen in souveräner Manier.

Ein besonderes Highlight des musikalischen Nachmittags war sicherlich das Stück für fünf Trompeten des amerikanischen Komponisten Verne Reynolds, das eine der größten Herausforderungen in der Literatur für Trompetenensembles darstellt, mit denen sich die Trompetenklasse von  Balzer bisher beschäftigt hat. Nach lang anhaltendem Applaus verabschiedete sich das Ensemble mit zwei Zugaben von den Zuhörern.

ol-schloss-hsc-1607

Erstmalig hatten die Künstler einen Auftritt unter freiem Himmel.

„Wir haben nicht so häufig die Gelegenheit den Schlosshof für besondere Events wie dieses zu nutzen, denn der Wettergott im Vogelsberg ist schwer einzuschätzen“, so Sandra Christiansen, Marketing & Sales Managerin vom Schloss Romrod, die Florian Balzer und sein Ensemble in der Vorbereitung zur Seite stand. „Umso mehr freuen wir uns für unsere Gäste, dass wir sie nach dem gelungenen Schlossfest im letzten Monat mit einem weiteren außergewöhnlichen Erlebnis bereichern konnten.“

Der Mut zur Open Air Veranstaltung habe sich für alle ausgezahlt. Gäste, Kirchengemeinde, Ensemble sowie das Schlossteam seien sich einig gewesen – das soll auf jeden Fall nicht das letzte Mal gewesen sein. Im Anschluss nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit sich mit Köstlichkeiten der „mathilde-Restaurant für Gaumenfreuden“ verwöhnen zu lassen, die neben der musikalischen Premiere ebenfalls erstmalig
im Schlosshof serviert wurden. So wurde es ein wundervoller und langer „Sommernachtstraum“ im Schloss Romrod.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren