Großes Schulkonzert der Albert-Schweitzer-Schule lockte mehr als 500 Gäste anHeißer Konzertabend mit jeder Menge Show-Effekten
ALSFELD (ol). Wenn 500 Menschen sich an einem heißen Sommerabend zu einem Konzert versammeln, dann muss es schon etwas Besonderes sein. Und das war es in der Tat: Die Albert-Schweitzer-Schule lud zu ihrem großen Schulkonzert, das traditionell zum Schuljahresende in der Aula des Oberstufenstandortes in der Krebsbach stattfindet und für Schulgemeinde, Familien, Freunde und Musikinteressierte einen breiten Überblick über das weitgefächerte musikalische Spektrum des Gymnasiums bietet.
„Some Nights“, ein krachendes Eröffnungsstück, boten Mittelstufenchor und Juniorband gemeinsam dar – eine sehr gelungene Kombi und ein fantastischer Einstieg, wie Schulleiterin Elisabeth Hillebrand in ihrer kurzen Begrüßungsansprache befand. Ganz besonders erfreut zeigte sie sich über die Anwesenheit einer Austauschgruppe aus Kaliningrad, und die hatte gleich einen ganz besonderen Überraschungsgast mitgebracht: Die Schülerin Daria Boichenko hatte sich spontan bereiterklärt, auf einer geliehenen Geige ein Ständchen zu bringen „Secret Garden“ hieß es und verzauberte die Gäste vom ersten Moment an.
Der Solistin folgten sodann viele Streicher, denn die Streicherklasse 5 unter der Leitung von Antje Margolf präsentierte ihr Können. Kein geringeres Stück als den Adele-Song „Rolling in the Deep“ hatten sie sich vorgenommen, und das, wo sie doch erst seit Anfang des Schuljahres überhaupt an ihren Instrumenten arbeiten. Sie meisterten diesen ersten Auftritt mit Bravour, ebenso wie die jungen Bläserinnen der Bläserklassen 5 und 6, die in Kooperation mit der Alsfelder Musikschule von Ulrike Schimpf unterrichtet werden. Das hochaktuelle Stück „Lieblingsmensch“ wurde eigens für die junge Truppe bearbeitet. „One last Shot“, Teil der Filmmusik des „Fluchs der Karibik“, spielten die Sechstklässler.
Nach diesen doch recht übersichtlichen Gruppen füllten sich die Stufen der Bühne mit den über 50 Sängerinnen und Sängern des Unterstufenchors. Unter der Leitung von Christina Müller hatten sie vier richtige Gute-Laune-Stücke einstudiert, darunter schöne Kanons und – passend zur EM – das WM-Stück „Auf uns“ von Andreas Bourani. Zu „We are the World“ zeigten sie Flaggen in den Farben zahlloser Länder und verbreiteten auch mit ihren vielen Solisten jede Menge Freude im Saal.
Die Bläser- und Streicherklasse der Jahrgangsstufe 6 brachte unter der Leitung von Ulrike Schimpf und Antje Margolf mit dem stimmungsvollen Stück „All of me“ von John Legend wieder Ruhe ins Publikum. Auch sie überzeugten durch ihr Können nach nur knapp zwei Jahren Unterricht und nährten die Hoffnung, dass auch die Mittel- und Oberstufengruppen in Zukunft sehr gut besetzt sein werden. Für eine große Überraschung sorgte im Anschluss der Mittelstufenchor unter der Leitung von Antje Margolf. Er hat in der letzten Zeit eine beachtliche Entwicklung genommen und erfreute nun die Gäste mit gut ausgewählten Stücken und ein wenig augenzwinkendernder Performance, wie dem grandiosen Auftritt der Eiskönigin persönlich bei dem Stück „Let it go“. Am Klavier wurden sie begleitet von Arno Pausch.
Zum Ende der ersten Hälfte ließ es die Juniorband noch einmal richtig krachen. Leiter Martin Wilhelm freute sich zurecht über die „fette Besetzung“ einschließlich vier Sängerinnen, die dem Publikum allerfeinsten Hörgenuss bot. Zur Auswahl der Stücke gehörte mit „It’s my Life“ ein langgedienter EM-Song (2000), – auch dieser also genau passend zur aktuellen Lage der Nation.
Das Orchester unter der Leitung von Arno Pausch hatte nach der Pause gleich mehrere Einsätze. Zunächst eröffneten sie die zweite Halbzeit mit zwei modernen, konzertanten Stücken: Sie hatten die Titelmelodie des Serien-Blockbusters „Games of Thrones“ vorbereitet und „Boulevard auf „Broken of Broken Dreams“. Auch sie begeisterten wie der Mittelstufenchor durch eine großartige Leistungssteigerung.
Der Oberstufenchor unter der Leitung von Thomas Walter bot wieder eine kleine Show-Einlage – überhaupt war dieser Konzertabend geprägt von Spaß und Freude und von der Lust an der guten Unterhaltung. Die knapp 40 jungen Damen stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie sowohl die flotten als auch die getragenen Töne beherrschen. Ganz besonders begeisterten sie ihr Publikum mit ihrer Variante des unvergänglichen „Time Warp“ aus der ebenso unvergänglichen Rocky Horror Show.
Für einen Auftritt der Extraklasse sorgte danach Anton Urvalov. Der Alsfelder Violinist, der schon lange im Bundesjugendorchester spielt und als Jungstudent an der Musikhochschule in Würzburg eingeschrieben ist, wird mit diesem Schuljahr seine Schule verlassen, um sich ganz seinen Studien und der Musik zu widmen. Mit einer virtuosen Darbietung des „Violinkonzert Nr. 1, Op. 19“ von Prokofjew – begleitet am Klavier von Olga Maljutina – verabschiedete er sich mit bleibendem Eindruck und sehr herzlich von der ASS.
Die Schule ihrerseits würdigte im Anschluss daran ihre außergewöhnlichen Musiker mit dem hauseigenen Musikpreis. Für herausragende Leistungen überreichte Fachsprecherin Antje Margolf diesen an Jonathan Fei, Claudia Runkel und Melanie Schwalm.
Nachdem das Orchester mit zwei sehr bekannten Klassikern – der Suite für Varieté-Orchester von Schostakowitsch und dem Tango „Por una Cabeza“ – noch einmal die Bandbreite seines Repertoires gezeigt hatte, übernahm die Big Band unter der Leitung von Martin Wilhelm. Mit vier ganz unterschiedlichen, doch sehr gut ausgewählten Stücken – darunter der ewige Jazz-Klassiker „In the Mood“ – hatten sie das Publikum ganz schnell auf ihrer Seite, noch dazu, als beim letzten Stück die frischausgezeichnete Musikpreisträgerin Melanie Schwalm zu dem Adele-Stück „Skyfall“ sang. Einziger Wermutstropfen: Der Auftritt der Big Band war viel zu schnell vorbei. Und so wunderte es nicht, dass eine Zugabe nach der anderen folgte, bis dann doch irgendwann einmal auch der längste Konzertabend zu Ende gehen musste.
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