ROTENBURG (ol). In der vergangenen Nacht kam es laut Polizeiangaben in einem Rotenburger Erstaufnahmelager für Flüchtlinge zu einer Schlägerei zwischen den Bewohnern. Bis zu 60 Personen sollen laut der örtlichen Polizei an den Auseinandersetzungen beteiligt gewesen sein.

Am frühen Freitagmorgen kam es in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Aslybewerber in Rotenburg an der Fulda zu einer Schlägerei. Auslöser sei ein 38-jähriger Aslybewerber gewesen, der betrunken an der Pforte der Unterkunft erschien. Er wurde von zwei Wachmännern auf sein Zimmer gebracht, wo es im Anschluss zu verbalen Auseinandersetzungen mit anderen Asylbewerbern kam.

Die zunächst verbalen Streitigkeiten entwickelten sich rasch zu handgreiflichen Auseinandersetzungen, an der am Ende gut 60 Personen beteiligt gewesen sei sollen. Der private Sicherheitsdienst schritt bereits vorher ein, wodurch zwei Wachmännern leicht verletzt wurden und in Folge dessen ambulant in einem Krankenhaus behandelt wurden. Außerdem wurde eine 35-jährige Asylbewerberin, die unter einem Schock litt, ins Krankenhaus gebracht.

Zahl von 300 Beteiligten revidiert

Zunächst war die Rede von mehr als 300 beteiligten Personen. Diese Zahl wurde allerdings durch den Pressesprecher der Polizei, Manfred Knoch, im Laufe des Tages revidiert. Das Polizeipräsidium musste mit mehreren Funkstreifen einschreiten und konnte die Situation in dem Erstaufnahmelager zusammen mit den privaten Sicherheitskräften nach eigenen Angaben gegen 2 Uhr beruhigen.

Der Leiter des Lagers, Thomas Baader, berichtete der HNA gegenüber, dass dies der erste Vorfall dieser Art in der Einrichtung gewesen sei. Die vier Hauptverantwortlichen wolle er in einem Gespräch auf die Werte und Normen in einem demokratischen Land aufmerksam machen und kündigte ebenfalls an, die Männer auf verschiedene Häuser und Zimmer zu verlegen.