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Aus dem Ruder gelaufen: Kurs Darstellendes Spiel der Q2 der Albert-Schweitzer-SchuleShort Cuts auf der Bühne

ALSFELD (ol). „Aus dem Ruder gelaufen“ ist der Name eines Theaterstücks von Thorsten Böhner, das sich der Q2-Kurs Darstellendes Spiel der Albert-Schweitzer-Schule von Veronika Sáez im letzten Halbjahr vorgenommen hatte. Die insgesamt 17 Schülerinnen und Schüler haben das Theaterstück jetzt aufgeführt.

Gemeinsam mit ihrer Lehrerin hatten sie die Vorlage massiv bearbeitet, moderne Anleihen miteinfließen lassen und das Stück multimedial aufbereitet. Das Stück startete mit dem Sketch „Double TV“: Ein neues Format stellten die beiden motivierten Moderatorinnen vor, denn es ging darum, zwei verschiedene Talkshows gleichzeitig zu zeigen. Leider wurden die männlichen Gäste verwechselt, was zu den absurdesten Fragen und Antworten führte, die live auf die große Leinwand auf der Bühne übertragen wurden.

Aus dem Ruder gelaufen: ein Teil der Show Double TV.

Aus dem Ruder gelaufen: ein Teil der Show Double TV.

Genauso wie auf der Polizeistation. Die diensthabende Polizistin hatte es mit den jungen Egos drei alter Frauen zu tun. Schwelgten die Alten zu Anfang noch in einer eindrücklichen Inszenierung in ihren Erinnerungen und Träumen, so erwiesen sich die Jüngeren ebenso wie die Polizistin als merkwürdige Erscheinungen.

Noch leben sie, doch gleich wird ihre Betreuerin sie vor die Autos treiben, die Alten im Jahr 2035

Noch leben sie, doch gleich wird ihre Betreuerin sie vor die Autos treiben, die Alten im Jahr 2035

Die Darsteller waren nun ins Jahr 2035 gebeamt. Eine Reporterin berichtete über die Rente mit 85, die auch schon mal dazu führen kann, dass die Betreuten eines Altenheims fitter sind als die demente Einrichtungsleiterin und die vermeintlich wohlmeinende Sozialarbeiterin ihre alten Schützlinge bei Rot über die Fußgängerampel schickt.

Aus dem Ruder lief auf der Bühne der Albert-Schweitzer-Schule auch ein Banküberfall, bei dem ein altes Ehepaar die Bemühungen des Täters ebenso wenig ernst nahm, wie die mehr mit Äußerlichkeiten und Friseurterminen beschäftigte Angestellte. Sie brachten dem Bankräuber nicht nur die Regeln guter Kommunikation bei, sondern raubten ihm die letzten Nerven.

Wie man einem Bankräuber die letzten Nerven raubt, zeigte dieser Sketch mit ungewöhnlichem Ausgang.

Wie man einem Bankräuber die letzten Nerven raubt, zeigte dieser Sketch mit ungewöhnlichem Ausgang.

Ein Intermezzo zum Thema Sucht läutete die nächste Szene ein: Handy, Zigaretten, Alkohol, Spiele, Klamotten – es gibt viele Süchte moderner Menschen. Der folgende Sketsch nahm den Internet-Bestell- und Rabatt-Sammel-Wahn aufs Korn. Sehr witzig, aber auch sehr böse, denn am Ende wurde der einzig Normale der Szene von wohlmeinenden Sanitätern abgeholt.

Alle im Wahn, nur einer nicht: Shoppen als Sucht im Internetzeitalter.

Alle im Wahn, nur einer nicht: Shoppen als Sucht im Internetzeitalter.

„Verkehrte Welt“ hieß der letzte Sketch. Drei Frauen schauten biertrinkend und polternd Fußball, während drei Männer handtaschenschwingend und proseccotrinkend der „Shopping Queen“ frönten, die witzigerweise mit Szenen aus der Alsfelder Innenstadt nachgestellt war.

Es lebe das Klischee – Frauen schauen Fußball, Männer „Shopping Queen“. Und das ist noch längst nicht alles.

Es lebe das Klischee: Die Frauen schauen stilecht Fußball.

Es lebe das Klischee – Frauen schauen Fußball, Männer „Shopping Queen“. Und das ist noch längst nicht alles.

Die Männer verfolgen gebannt „Shopping Queen“.

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