Nach dem Unfall des 12-jährigen Mädchens auf dem Hoherodskopf wird ermitteltDer Linksdrall führte zum Sturz auf die Kante
HOHERODSKOPF (aep). Nach dem schweren Sturz eines zwölfjährigen Mädchens vom Free Fall-Tower auf dem Hoherodskopf am Montag ermitteln jetzt Polizei und Staatsanwaltschaft die Ursache, erklärt ein Polizeisprecher auf Anfrage. Nach den bisherigen Ermittlungen hat eine unglückliche Sprungrichtung des Kindes zu dem Unfall geführt.
Wie berichtet, hatte bei dem Unfall an dem Freizeitgerät ein zwölfjähriges Mädchen aus dem Landkreis Fulda am Montagnachmittag gegen 17 Uhr lebensbedrohliche Verletzungen erlitten und musste mit dem Rettungshubschrauber in die Uni-Klinik nach Gießen geflogen werden.
Inzwischen gibt es von der Polizei eine abschließende Schilderung des Ablaufs bei dem Unfall: Die Zwölfjährige befand sich demnach zusammen mit einer gleichaltrigen Freundin auf dem Turm, von wo aus sie Sprünge auf das darunter befindliche Luftkissen absolvieren wollten. Zu diesem Zweck führten beide, angeleitet durch einen 25-jährigen Mitarbeiter des Turmbetreibers, zunächst zwei Probesprünge aus einer geringen Höhe aus. Erst als diese Sprünge erfolgreich absolviert waren führte der gleiche Mitarbeiter die beiden Mädchen auf die Plattform in etwa neun Metern Höhe.
Von der oberen Plattform bis zum oberen Rand des Luftkissens ist ein freier Fall von knapp sechs Metern möglich. Das Luftkissen selbst hat eine Höhe von etwa drei Metern. Nach Zeugenaussagen geriet die Zwölfjährige dabei aber unmittelbar vor dem Absprung mit der linken Hand an das linksseitig befindliche Geländer.
Dadurch erhielt der Körper des Mädchens einen Linksdrall und stürzte somit auf die Sicherheitsumrandung des Luftkissens und gegen einen Bauzaun. Von der luftgefüllten Umrandung wurde das Mädchen wieder in die Höhe katapultiert und fiel letztendlich neben dem Luftkissen auf die Erde. Dabei zog es sich die schweren Verletzungen zu.
Zur Versorgung der Verletzten waren Notarzt, Rettungswagen sowie der Rettungshubschrauber „Christoph Gießen“ im Einsatz. Der Betrieb des Kletterturms wurde unmittelbar nach dem Unglück durch die Polizei untersagt. Das Dezernat Arbeitsschutz des Regierungspräsidiums Gießen, Polizei und Staatsanwaltschaft in Gießen haben ihre Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen.
Zeugen des Vorfalls werden gebeten Kontakt mit dem Polizeiposten in Schotten aufzunehmen unter Telefon 06044/98909-0.
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