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Albert-Schweitzer-Schule verabschiedet 100 Abiturientinnen und AbiturientenEin feierlicher Abend für „eine reife Leistung“

ALSFELD (pm). „Abi 2015!!!“ – Stimmgewaltig präsentierten sich die 100 Abiturientinnen und Abiturienten der Albert-Schweitzer-Schule, die am Freitagabend unter grandioser Marschmusik, dargeboten von der Big Band der Schule, in der Aula des Oberststufenstandortes über den roten Teppich der Verleihung ihrer Abiturzeugnisse entgegenschritten – unter den Augen vieler Gäste: Familien und Freunde, Lehrerschaft der Albert-Schweitzer-Schule. Auch Vertreter aus dem öffentlichen und politischen Leben waren gekommen, um mit den jungen Menschen zu feiern.

„Das Abitur ist die Eintrittskarte zu eurem weiteren Leben!“ So ergriff im Namen des Gymnasiums Studiendirektor Thomas Weidemann das Wort, nachdem die  Schulleiterin Elisabeth Hillebrand Abiturienten und Besucher begrüßt hatte. Dass die Anwesenden diesen Abschluss erreicht hätten, verdankten sie ihren Familien, ihren Lehrerinnen und Lehrern und auch sich selbst. Weidemann, selbst Tutor einer Abiturklasse, lobte Fleiß und Akribie der Abiturienten, die sich nun mit einem Notendurchschnitt von 2,25 als überdurchschnittlich guter Jahrgang präsentieren konnten. 31 von ihnen hatten eine eins vor dem Komma stehen: „Eine reife Leistung!“, lobte der Redner.

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Gut besucht war die Verleihung der Abiturzeugnisse in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule.

Doch Weidemann betonte auch, dass Leistung nicht alles sei. Persönlichkeit, Kommunikationsfähigkeit, Empathie – es gebe viele Charaktereigenschaften, die wichtig im Leben seien. Grundsätzlich jedoch, so der Studiendirektor zuversichtlich, mache er sich um diesen Jahrgang keine Sorgen. Als Deutschlehrer nahm er das in dem Wort „Abitur“ steckende Verb „gehen“ als Grundlage, um die jungen Menschen nun selbst gehen zu lassen und mit wohlmeinenden Worten und Ratschlägen auf den Weg zu schicken. Dabei mahnte er neben Verantwortungsbewusstsein auch Rückgrat, Courage und Haltung an. Die erste Etappe des Weges sei nun vorbei, so der Redner abschließend. „Viele werden noch vor euch liegen, und viele Gabelungen werden euch vor Entscheidungen stellen.“

„Nehmen Sie die Gabelungen richtig!“

Den Begriff des Weges und der Gabelungen griff auch Peter Zielinski, Erster Kreisbeigeordneter des Vogelsbergkreises, auf: „Nehmen Sie die Gabelungen richtig – nicht immer ist der leichteste und angenehmste Weg der richtige. Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen das Leben bietet und bleiben Sie aufrecht: Sie haben es drauf“, spornte der Schuldezernent die Abiturientinnen und Abiturienten an. Im Interesse des Kreises bat er sie, bei ihren Ausbildungen und beruflichen Laufbahnen ihre Wurzeln nicht zu vergessen und auch im Vogelsberg zu schauen, ob sich nicht auch hier ein interessantes Aufgabengebiet finde: „Der Vogelsberg braucht engagierte Menschen!“

„Neue Herausforderungen kommen auf Sie zu!“

Bürgermeister Stephan Paule wünschte den Abiturienten in seiner Ansprache, sie mögen Kraft, Freude und Engagement, die sie jetzt zum Abitur geführt hätten, behalten. Schon jetzt hätten sie in ihrer Schullaufbahn vielfach erfahren, dass – wie der Philosoph Arthur Schopenhauer schon gewusst habe – der Wandel das einzig Beständige sei. So habe der Besuch der Bildungseinrichtung nicht nur zum Abitur geführt, sondern auch zu einer Veränderung im Selbstbild der jungen Menschen. Nicht zuletzt hätten sie mit dem Erreichen des Bildungsabschlusses bewiesen, dass sie eigenverantwortlich arbeiten könnten und auch bereit sein würden, im Beruf Verantwortung für sich und andere zu nehmen. „Neue Herausforderungen kommen auf Sie zu!“, so der Rathauschef an die neue Generation, „gehen Sie stets offen auf die auf Sie zukommenden Veränderungen um: Change is good!“

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Den diesjährigen Sozialehrenpreis für herausragendes Engagement an der Schule erhielten Theresa Zulauf und Alexander Reinsch.

In eine ganze Reihe gut ausgewählter Zitate aus der Antike bis zur Neuzeit verpackte im Anschluss die Schulelternbeiratsvorsitzende Elisabeth Döring ihre Glückwünsche für die Abiturienten. Freundschaft, Mut, Neugierde, Verantwortung, Zeit, Toleranz, Humor, Kreativität, Glück und Freiheit wünschte sie den jungen Menschen auf ihrem weiteren Weg, nicht ohne zum Abschluss den Namensgeber der Schule Albert Schweitzer zu zitieren: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
Von einem bedeutenden Abend sprach in seinem Grußwort Dieter Welker, Vorsitzender des Fördervereins der Albert-Schweitzer-Schule, war er an diesem Abend doch auch in seiner Eigenschaft als Vater einer Abiturientin vor Ort. So beleuchtete er die Rolle der Eltern in diesem vielleicht „letzten Kapitel der Elternschaft“. Welker weiß um die Vorstellungen, die Eltern von dem künftigen Leben ihrer Kinder haben, doch er mahnte: „Nur man selbst kann wissen, was man will“. Und wenn nach diesem Abend die ersten Bande sich lösten, wenn Alsfeld vielleicht bald zur Provinz werde, dann sollten die jungen Menschen wissen: „Nun könnt, wollt, dürft und müsst ihr euren eigenen Weg gehen. Tut dies mit heißem Herzen und mit Verstand!“

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Fachbereichsleiter Mario Cimiotti ehrte die besten Schülerinnen und Schüler im Bereich Naturwissenschaften.

Jonathan Fei, amtierender Schulsprecher, überbrachte den nun ehemaligen Mitschülern die Glückwünsche der ganzen Schülerschaft. Besonders würdigte er die Leistungen der Abiturienten Theresa Zulauf und Julian Boß, die sich über lange Jahre vorbildlich in der SV verdient gemacht hatten.
Im Anschluss überreichte Schulleiterin Elisabeth Hillebrand den Jahrgangsbesten – allen Abiturientinnen und Abiturienten mit einer Durchschnittsnote bis 1,5 – Urkunden und Geschenke. Danach wurden die Sonderpreise verliehen, zunächst erhielten Theresa Zulauf und Alexander Reinsch den seit vielen Jahren ausgelobten Sozialehrenpreis der Albert-Schweitzer-Schule. Beiden dankte Hillebrand auf diese Weise für ihr herausragendes Engagement in der Schulgemeinde, sowohl in der SV als auch bei kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen. Jörg Dietrich, Präsident des Rotarier Club Alsfeld, belohnte diesen vorbildlichen Einsatz der beiden jungen Menschen mit einem Geldgeschenk. Es sei nicht selbstverständlich, sich über Jahre hinweg kontinuierlich ehrenamtlich zu engagieren, lobte er.

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Die Glückwünsche der Schulgemeinschaft überbrachte Schulsprecher Jonathan Fei.

Pro 50 Abiturienten darf eine Schule der Studienstiftung des deutschen Volkes jeweils eine Person für ein Stipendium vorschlagen. In diesem Jahr kommt diese Ehre Caroline Benz und Tobias Walther zuteil, wie Elisabeth Hillebrand bekanntgab. Danach verlieh Fachbereichsleiter Mario Cimiotti die Sonderpreis im Bereich Naturwissenschaften: der Abiturpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) ging an Nikolaj Dmitriew, den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) erhielt Jonas Fey, eine Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft erwarben sich Nikolaj Dmitriew und Eric Planz. Der Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ging in diesem Jahr an Philipp Konle, Lennart Darius Laube, Jakob Stamm und Theresa Flarup, den Karl-von-Frisch-Preis für herausragende Leistungen im Fach Biologie erhielten Tobias Walther, Franziska Schindler und Erik Schnell-Kretschmer.

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Verantwortungsbewusstsein, Rückgrat, Courage und Haltung wünschte Studiendirektor Thomas Weidemann den jungen Erwachsenen.

Tobias Walther hielt abschließend die Rede für die Jahrgangsbesten – über die Schwierigkeit, ein geeignetes Thema zu finden, wenn alles schon vielfach von den Vorrednern gesagt sei und Rückblicke langweilten. Schließlich habe er beschlossen, es mit Faust zu halten, der nach langen Jahren der Studien befunden hatte: „Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor!“

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Die Ansprache für die Jahrgangsbesten hielt Tobias Walther.

Die Zeugnisvergabe der Tutorinnen und Tutoren an ihre nun bereits ehemaligen Schülerinnen und Schüler war festlich und emotional. Geschenke, Wünsche und Worte ließen vermuten, dass der Abschied dann doch nicht allen nur leichtfiel.

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Mit jeder Menge guter Musik umrahmte die Big Band unter der Leitung von Martin Wilhelm den Abend.

Die letzten Worte an diesem Abend hatte Schulleiterin Elisabeth Hillebrand. Sie dankte allen, die am Gelingen des festlichen Abends beteiligt waren. Bei allen guten Wünschen fand sie auch Worte des Nachdenkens: die jungen Menschen lebten heute in sehr guten, sicheren Zeiten. Dass dies so bleibe, daran müssten sie jetzt selbst mitarbeiten. Sie vermisse junge Menschen in politischen und Entscheidungsgremien, so die Schulleiterin. „Seid wachsam, mischt euch ein und braucht eure Zeit so, dass Geist und Herz davon profitieren!“

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„Nur man selbst kann wissen, was man will“ – vom Förderverein der Schule sprach dessen Vorsitzender Dieter Welker.

 

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