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Sparkasse Oberhessen über das abgelaufene Geschäftsjahr: "sehr zufrieden"Sparkasse gegen Strafzinsen für Geldanlagen

FRIEDBERG (ol). „Wir sind mit dem Geschäftsergebnis 2014 sehr zufrieden.“ Mit diesem Satz fassen die Vorstände der Sparkasse Oberhessen das abgelaufene Geschäftsjahr des regionalen Finanzinstituts in einer Pressemitteilung zusammen. Der Vorstandsvorsitzende Günter Sedlak zeigt sich erfreut, dass die Sparkasse sowohl ihr Kreditvolumen als auch die Einlagen der Kunden erhöhen konnte. Im Hinblick auf das Verhalten anderer Banken stellte Sedlak für sein Haus klar: „Als regionales Kreditinstitut halten wir Negativzinsen gegenüber unseren Kunden für nicht verantwortlich. Deswegen werden wir alles tun, um keine Strafzinsen für Geldanlagen berechnen zu müssen.“

Viele Faktoren hätten die Geschäftsentwicklung der Sparkasse Oberhessen  2014 mit beeinflusst, heißt es bei einer Vorstellung der Bilanz. Sedlak nannte das stabile Wirtschaftswachstum, die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt, vor allem in der Wetterau und im Vogelsberg, das gestiegene Konsumverhalten sowie die weiter gesunkene Sparquote. „Das Interesse an Geldanlagen und Krediten blieb auch 2014 hoch“, so der Sparkassen-Chef. Für ein regionales Kreditinstitut seien neben der Niedrigzinsphase vor allem die Bankenregulierung und der Wettbewerb die größten Herausforderungen gewesen.

Kredit- und Einlagevolumen gestiegen

Das Kreditgeschäft der Sparkasse habe sich weiter positiv entwickelt, erkläre der Sparkassen-Chef. „Ende des Jahres hatten wir insgesamt 3,19 MilliardenEuro an Privatpersonen und Unternehmen in Wetterau und Vogelsberg ausgeliehen. Dahinter stehen gut 70.000 Kredite.“ Die Berater der Sparkasse Oberhessen hätten über 6000 neue Darlehen vergeben, davon allein wieder 2000 für Hausbauer. Ebenso zufrieden zeigt sich Sedlak mit der Entwicklung der Kundeneinlagen. „Das gesamte Volumen von Spareinlagen unserer Kunden wuchs auf 3,26 Milliarden Euro. Das zeigt, unsere Kunden vertrauen uns auch in Zeiten niedriger Zinsen.“ Damit bleibe die Bilanz zwischen den in der Region eingesammelten Spareinlagen und den in der Region ausgegebenen Kredite fast ausgeglichen. „Dies ist eine Stärke unserer Sparkasse“, so Sedlak.

Kunden nutzten verstärkt Online-Banking

Von einem sich weiter verändernden Kundenverhalten berichtete Vorstandsmitglied Thomas Falk. „Dabei spielt das Online-Banking eine immer größere Rolle.“ Die Zahl der Online-Banking-Nutzer sei um etwa acht Prozent gestiegen, die Internetseite der Sparkasse werde über 31.000 Mal pro Tag aufgerufen und jede dritte Überweisung führten Privat- wie Geschäftsleute heute bereits online aus. „Diesem Trend zum schnellen und unkomplizierten Bezahlen sind wir mit der Einführung von girogo im letzten Jahr nachgekommen“, so Falk. Bis Ende des Jahres verfügten alle Sparkassenkarten über einen Chip, mit dem bequem bei über 200 Händlern im Geschäftsgebiet Kleinstbeträge bezahlt werden können.

Als Arbeitgeber und Ausbilder in der Region verankert

Dass die Sparkasse Oberhessen nach wie vor einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in der Region sei, unterstrich Vorstandsvorsitzender Günter Sedlak. Zum Jahresende beschäftigte das Kreditinstitut 1.042 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Ein leichter Rückgang, der darauf zurückzuführen ist, dass wir nach einer Verdoppelung 2013 im letzten Jahr wieder 25 Auszubildende eingestellt haben.“ Von den insgesamt 88 Auszubildenden 2014 hätten turnusgemäß 25 ihre Prüfung zum Bankkaufmann bzw. zur Bankkauffrau abgelegt. „Wir haben allen eine Weiterbeschäftigung angeboten. 23 sind im Hause geblieben. Und jetzt im Februar übernehmen wir 24 Auszubildende, die dieser Tage ihre Prüfungen abschließen“, freute sich der Sparkassenchef.

Region wieder unterstützt
Sedlak betonte, dass die Sparkasse Oberhessen traditionell viel für die Region tue. „Im vergangenen Jahr haben wir, Sparkasse und Stiftung der Sparkasse, die Region mit insgesamt 2,39 Mio. Euro gefördert.“ An die Stiftung der Sparkasse Oberhessen flossen 1,75 Mio. Euro, 640.000 Euro haben Sparkasse und Stiftung für 1.848 Projekte bereitgestellt. Allein die Hälfte der Summe sei an Vereine gegangen.

Ausblick 2015: Wir sind vorsichtig optimistisch
In einem kurzen Ausblick auf 2015 zeigte sich Günter Sedlak vorsichtig optimistisch. „Wir erwarten niedrige Zinsen, eine weitere Verschärfung der Regulierungsmaßnahmen, steigende Kosten und einen Wettbewerb auf hohem Niveau.“ Vor diesem Hintergrund rechne man bei der Sparkasse Oberhessen für 2015 mit einem schwächeren Ergebnis. Ziel sei es, für alle Bürger, Firmen, Institutionen und Kommunen im Vogelsberg und in der Wetterau ein seriöser und fairer Ansprechpartner zu sein. „Dabei setzen wir auf das Wissen und die Erfahrung unserer sehr gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so der Vorstandsvorsitzende.

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