Verkehrsstatistik für 2013: mehr Tote als 2012, aber Trend insgesamt zum Positiven„Auf allen Ebenen dran, daran etwas zu machen“
LAUTERBACH/VOGELSBERGKREIS (aep). Auch wenn es vergangenes Jahr im Vergleich zu 2012 wieder mehr Tote auf den Straßen Osthessen oder auch des Vogelsbergs gegeben hat: „Der Trend ist positiv.“ Das betonte Alfons Hoff, Leiter des Polizeipräsidiums Osthessen, gleich mehrfach bei der Vorstellung der Verkehrsstatistik am Donnerstag in einem Pressegespräch. Dazu müsse man auf die Entwicklung seit 2004 schauen: Da gab es in Osthessen noch 61 Tote – 2013 waren es 35. An dem Trend und seiner Fortführung werde „auf allen Ebenen gearbeitet“.
Gekracht hat es auch 2013 wieder an jedem Tag gleich mehrfach im Vogelsbergkreis. Das weist die Statistik der Verkehrsunfälle deutlich aus: 2044 waren es insgesamt – was in der Betrachtung der vergangenen zehn Jahre ein eher kleiner Rückgang ist – aber auch der niedrigste Wert in dem Zeitraum, weshalb Polizeichef Hoff erklärt: „Die Gesamtzahl geht, Gott sei Dank, nach unten!“ Auffälliger ist die Tendenz bei den Unfallfolgen: Die Zahl der Schwerverletzten sank zum zweiten Mal seit 2004 erst auf unter 100: von 101 (2012) auf 88, und auch die Zahl der Getöteten liegt mit zehn unter dem mehrjährigen Schnitt – wenngleich die Statistik dabei große Ausreißer aufweist: von dem Gipfelwert 19 im Jahr 2007 bis zu dreien im Jahr 2012 – von denen aus der jüngste Wert als statistische Größe einen steilen Anstieg bedeutet..
Sicherere Aussagen erlaubt die Betrachtung von ganz Osthessen, und die bestätigt den Trend zu mehr Sicherheit auf den Straßen mit einer deutlichen Abwärtskurve: von 61 im Jahr 2004 über 55 im Jahr 2007 auf nunmehr 35 im vergangenen Jahr. Seit 2009 stetig eine Todesopferzahl von unter 40 – das sah früher ganz anders aus, erinnerte Hoff. Da gab es in Osthessen über 100 Tote jedes Jahr, der Vogelsbergkreis sei für seine Unfallgefahr berüchtigt gewesen, und es sei ein Zusammenspiel vieler Faktoren, die seit Jahren den Trend zur Besserung besorge: bessere Straßen, bessere Fahrzeuge, mehr Aufklärung und mehr Kontrollen. „Auf allen Ebenen ist man dran, daran etwas zu machen.“
„Wir wollen nachhaltig die Zahlen senken“, fasst Roger Krah, der stellvertretende Leiter der Polizeistation in Alsfeld die Mühen zusammen. Zum Beispiel mit mehr Alkoholkontrollen: 103 zusätzliche Kontrollen habe es 2013 außerhalb des normalen Dienstbetriebs gegeben.
Die jungen Fahrer hat die Polizei dabei seit längerem im Blick, aber er könne sich auch vorstellen, so stellte der 63-jährige Polizeipräsident Hoff fest, dass Prävention bei den Senioren ein Thema werden könne – gerade angesichts der demografischen Entwicklung hin zu wesentlich mehr Lenkrädern in alten Händen. „Da kann man was machen.“ Zum Beispiel, indem Senioren ab einem bestimmten Alter noch einmal die Fahrschule besuchen: „Sie müssten vielleicht noch einmal drei Fahrstunden absolvieren“, sinniert Hoff – aber das müsse ohne Prüfungen geschehen. „Sonst kriegen wir sie nicht.“
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