Blaulicht0

Kuriose Fälle der PolizeiJagd in der Kleingartensiedlung

REGION (ol). Bei manchen Meldungen der Polizei – zwischen Dutzenden Berichten von Diebstählen, Einbrüchen, Unfällen – gibt es immer wieder Ereignisse in der Region, die  aufhorchen und manchmal schmunzeln lassen. Oder nachdenken. Eine neue Auswahl.

Den Leergutdieb beim Eintausch erwischt

Den richtigen Spürsinn bewies vor Tagen in  Kassel ein 70-jähriger Mann, nachdem er als Opfer eines Leergutdiebstahls umliegende Einkaufsmärkte abklapperte und dabei den frechen Dieb beim Einlösen der Beute ertappte. Polizisten des zuständigen Reviers nahmen den verdutzten 30-jährigen Tatverdächtigen aus Kassel anschließend vorläufig fest.

Der Rentner hatte um 14 Uhr sein Auto für einen kurzen Stopp vor seinem Wohnhaus geparkt. Nach seinen Angaben wollte er nur schnell ins Haus und dann wieder weiter fahren. Den Wagen hatte er nicht verschlossen. Plötzlich rief ihn sein Nachbar zuhause an und erklärte, wie er soeben einen Mann beobachtet habe, der sich an dem Auto des 70-Jährigen zu schaffen mache. Sofort eilte der Rentner auf die Straße zu seinem Wagen und konnte den Verdächtigen mit einer Plastiktüte aus seinem Fahrzeug flüchten sehen. Die Tasche hatte auf der Autorückbank gestanden und war randvoll mit Leergutflaschen gefüllt.

Der 70-Jährige zählte kurzerhand eins und eins zusammen und machte sich umgehend auf den Weg in die Fuldatalstraße. Seine Vermutung, der Dieb würde sicherlich nicht lange mit der Beute umher laufen, sondern sie  gleich zu Geld machen wollen, bestätigte sich bereits im zweiten Lebensmitteladen, den das Opfer ansteuerte. Den Dieb erwischte er, wie er gerade an einem Leergutautomaten den Einlösebon heraus nahm und die verräterische Tasche, in der sich die Flaschen befanden, noch in der Hand hielt. Der Rentner informierte im Markt den Detektiv, der den 30-Jährigen bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei festhielt.

Auf frischer Tat: Diebesjagd in der Kleingartensiedlung

Auf frischer Tat überraschte ein Laubenbesitzer in Kassel  auf seiner Kleingartenparzelle einen Dieb, der offenbar gerade einen auf dem Grundstück gelagerten Satz Autoreifen klauen wollte. Der mutmaßliche Dieb konnte zunächst flüchten, wurde wenig später aber von einer Zivilstreife des Polizeireviers Nord in seiner Wohnung in Kassel vorläufig festgenommen.

Dem verhinderten Dieb war zum Verhängnis geworden, dass er zum Abtransport der Beute einen Motorroller mit einem kleinen Anhänger direkt an der Parzelle des 54-jährigen Laubenbesitzers geparkt hatte. Als dieser am Morgen aufs Gelände kam, lagen bereits zwei seiner Autoreifen in dem Anhänger. Als der Langfinger den Eigentümer sah, gab er Fersengeld, rannte durchs Gelände davon und war zunächst verschwunden. Das Versicherungskennzeichen des Rollers führte die ermittelnden Beamten aber schnell auf seine Spur.

Wenig später traf der 41-jährige Tatverdächtige an der Wohnung ein und wurde vorläufig festgenommen. In seinen Hosentaschen fand sich auch der Zündschlüssel für den Motorroller. Bei seiner Vernehmung gab der Mann schließlich zu, auf dem Gelände des Kleingartenvereins auf der Suche nach Schrott gewesen zu sein, den er zu Geld habe machen wollen. Dabei habe er die Reifen entdeckt.

Reumütiger Unfallflüchtiger stellt sich

Ein 49 Jahre alter US-Amerikaner, der sich zum Jahresende in Kassel aufhielt und im Januar die  Heimreise antreten wollte, hat sich bei der Polizei in Kassel zu einer Unfallflucht bekannt. Seinen Angaben gegenüber den Beamten des Innenstadtreviers zufolge, habe ihn das schlechte Gewissen geplagt. Noch bevor er in wenigen Tagen nach Hause abreise, wollte er die Sache in Ordnung bringen.

Im Einzelnen handelt es sich um eine Unfallflucht am 1. Weihnachtsfeiertag auf der Leipziger Straße, die auch vom Unfallopfer angezeigt worden war. Gegen 20 Uhr war der 49-Jährige mit einem Mietwagen auf der Leipziger Straße stadteinwärts unterwegs und fuhr auf einen vorausfahrenden Wagen auf, der gerade beim Umspringen einer Ampel von Rot auf Grün beim Anfahren war. Zunächst, so die Angaben des Unfallopfers, soll der Verursacher noch ausgestiegen sein, dann aber wieder den Wagen bestiegen haben und  geflüchtet sein, ohne sich um die Folgen des Unfalls zu kümmern.

Der Geschädigte und seine Mitfahrerin blieben unverletzt. An dem Auto entstand jedoch ein Schaden von 3300 Euro. Erste Ermittlungen bei der Autovermietung erbrachten bereits Hinweise auf den Unfallflüchtigen, und mögliche Kontaktadressen wurden zwischenzeitlich überprüft, der Tatverdächtige allerdings nirgendwo angetroffen. Vermutlich sorgte der Fahndungsdruck durch die zuständigen Ermittler der Kasseler Unfallfluchtgruppe und eine gehörige Portion schlechtes Gewissen dazu, dass sich der 49-Jährige gestern gestellt hatte. Die Polizisten stellten den amerikanischen Führerschein vorläufig sicher, um dort ein Fahrverbot eintragen zu lassen. Zudem legte die Kasseler Staatsanwaltschaft eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1000 Euro fest, die der 49-Jährige zu zahlen hat.

Täter kehrte zum Tatort zurück: Festnahme

Ein 42 Jahre alter Mann, der bereits mehrfach wegen Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung getreten ist, wurde in Kassel von Anwohnern eines Mehrfamilienwohnhauses vorläufig festgenommen und der Polizei übergeben. Der Mann steht im Verdacht, in die Verschläge des Kellers und Dachbodens eingebrochen zu sein. Er wurde ins Polizeigewahrsam eingeliefert.

Der 42-Jährige war einem Anwohner bereits am Abend im Hausflur begegnet. Dabei führte er eine Sporttasche mit sich, in der er vermutlich Beute abtransportierte, die er zuvor vom Dachboden entwendet hatte. Den Angaben der Anwohner gegenüber der Polizei zu Folge, hegten sie bei dem ersten Antreffen im Hausflur zwar Argwohn, ließen den Unbekannten aber zunächst aus dem Haus verschwinden. Erst ein Blick auf den Dachboden und auch in den Keller bestätigte das ungute Gefühl, dass der Unbekannte möglicherweise nichts Gutes im Schilde geführt hatte. Einige Verschläge waren aufgebrochen, mindestens ein Akku-Schrauber fehlte.

Später am Abend tauchte derselbe Mann wieder an dem Mehrfamilienwohnhaus auf. Er klingelte bei einer Familie eines oberen Stockwerks, die ihn über den Türsummer ins Haus ließ. Im Treppenhaus wurde er von zwei Anwohnern nach dem Aufenthaltsgrund gefragt. Der Fremde nannte als Besuchsgrund ausgerechnet den Namen des Mannes, der ihm im Treppenhaus gegenüberstand. Daraufhin nahmen die beiden Anwohner den Mann vorläufig fest und verständigten die Polizei.

Bei seiner Festnahme hatte der von den Zeugen eindeutig wiedererkannte Tatverdächtige zwei beinahe leere Taschen mit sich. Lediglich typisches Einbruchwerkzeug war darin. Vermutlich kehrte der Mann an den Tatort zurück, um weitere Beute aus dem Haus zu schaffen.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren