14. Windmühlenlauf Lingelbach - 130 Läufer wagten sich auf die anspruchsvolle StreckeHelge Schmidt durchkreuzt Geißlers und Eulers Pläne
LINGELBACH (kiri). Es war der Samstag, an dem sich Thomas Geißler den Titel sichern wollte – vor Mario Euler, der ihn zuletzt beim Schlosswaldlauf knapp besiegt hatte. Doch daraus wurde leider nichts: Helge Schmidt, ein alter Bekannter, der inzwischen in Bad Reichenhall wohnt, war über Pfingsten in seiner Eifaer Heimat, hörte von dem Konkurrenzkampf zwischen Geißler und Euler, und grätschte spontan motiviert dazwischen: Mit 40,58 Minuten über elf Kilometer entschied er den 14. Lingelbacher Windmühlenlauf für sich.
Doch Thomas Geißler und Mario Euler nahmen es sportlich, teilten sich mit Helge Schmidt das Treppchen und setzen ihren Wettkampf um den VR Bank Hessenland Cup einfach bei den nächsten Rennen in Ehringshäuser Haineslauf, Heimertshäuser Waschteichlauf und Romröder Antrifftlauf fort.
Doch zunächst zum Anfang: Zwei Tage Vorbereitung steckte in der gut präparierten Strecke der Lingelbacher, die durch ihre unterschiedlichen Profile – Wald, Asphalt, Schotter oder Gras – den Höhenmetern und langen Steigerungen, auch zum Zieleinlauf, die anspruchsvollste Strecke des Cup-Laufes ist. Dabei geht der Windmühlenlauf, wie der Name schon verrät, durch den Wald, um die Windräder, in die Biebener Gemarkung und wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem Lingelbacher Sportheim.
Film ab: Ein kleines VIDEO zum Bambinilauf
„Die Teilnehmerzahl dieses Jahr ist etwas enttäuschend“, resümiert Hans-Gert Berger, Abteilungsleiter Lauftreff des TSV Lingelbachs. Gemeinsam mit Ralf Gischler und Jürgen Berger hat er den „Hut auf“ für die Umsetzung des jährlich sich wiederholenden Sportevents. „Vermutlich liegt es an dem unsicheren Wetter, dass dieses Jahr knapp 50 weniger Teilnehmer als im Vergangenen Jahr da waren – die Hitze und die Unwetterwarnung hat vor allem Läufer, die sonst von weiter weg herkommen, scheinbar abgehalten.“ Dennoch sind die beiden Herren und das rund 30-köpfige ORGA-Team zufrieden: „Es ist alles glatt über die Bühne gegangen.“
Den Start machten die „Bambinis“ Läuferinnen und Läufer der Jahrgänge 2008 und jünger spurteten um kurz vor eins über die Start- und Ziellinie. Der Jüngste unter ihnen war Tim Wagner, der wie sein Vater für den Hauptsponsor VR Bank Hessenland eG angetreten war. Tim ist erst drei Jahre alt, hielt die zu absolvierenden 700 Meter aber willensstark durch. Bei den Mädchen gewann den Bambinilauf Lara-Sophie Frick (2009 / VfB Schrecksbach), vor Annkathrin Lambertz (2008 / TSV Lingelbach) und Laureen Winter (2008). Bei den Jungen siegte Felix Schmidt (2008 / TV Lauterbach) vor Max Wolf (2008 / TV Homberg) und Philipp Sauermann (2008 / SV Leusel).
Fotogalerie vom Bambini-Lauf und den Schülerläufen I+II – einfach durchklicken!
Nach kurzer Pause gingen 14 Läuferinnen und Läufer des Wettbewerbs Schülerlauf I (Jahrgänge 2005 bis 2007) an den Start. Sie hatten schon zwei Kilometer bei brütender Hitze zu absolvieren. Am besten gelang dies Tom Wolf (2006 / TV Homberg) mit einer Zeit von 8:24 Minuten, dicht gefolgt von Amelie Griesel (2006 / ASC 96 Alsfeld). Ihnen auf der Spur waren Felix Schmidt, der zuvor schon den Bambinilauf für sich entschieden hatte mit 8:50 Minuten und Elias Pfeifer (8:54 m / 2006 / TV Homberg) vor Lene Winter (8:55m / 2006 / TSV Lingelbach) und Malin Katharine Hahn (9:02m / 2005 / VfB Schrecksbach).
Im Schülerlauf II starteten insgesamt nur sieben Läuferinnen und Läufer, die lieferten sich aber einen harten Wettkampf. Bei den Mädchen gewann Michelle Kapaun vom SC Neukirchen (2004 / 10:34m) mit nur drei Sekunden Vorsprung vor Gina Marie Schmidt (2002 / 10:37 / TV Lauterbach) und deren Schwester Lara Elise Schmidt (2004 / 11:25m / TV Lauterbach). Bei den Jungen triumphierte Felix Allendorf vom TSV Lingelbach (2003 / 9:35m) vor Eric Schulz (2004 / 10:24m / Kanu Club Fulda) und Tom Wolf, der vorher auch am Schülerlauf I teilnahm.
Wettkampf: Walking, Jedermannslauf und Hauptlauf
Dünn war die Teilnehmerzahl bei den Walkern / Nordic-Walkern. Lediglich zehn Männer und Frauen hatten sich zu dem Wettbewerb angemeldet. Der schnellste Walker war Christian Jammer vom Trieser LTW, die flotteste Frau war die Lingelbacherin Margot Wiederstein.
40 Läuferinnen und Läufer liefen in dem Wettkampf „Jedermannslauf“, der wie die Walkingstrecke über 5,3 Kilometer ging. Hier entschied die junge Mutter Eva Koblitczek mit 24:34 Minuten den Lauf für sich, verfolgt von Alica Gonder vom TSV Eifa und Gina Schmidt vom TV Lauterbach.
Bei den Herren gewann mit Leon Eilts (Jg. 2001) ein „Lingelbacher Eigengewächs“, das inzwischen allerdings für den SC Neukirchen an den Start geht, mit 21:26 Minuten vor dem 30 Jahre älteren Thomas Fritz vom TV Storndorf (23:50 m) und seinem Vereinskollegen und ebenfalls ehemaligem Lingelbacher Elias Herzig (2006 / 24:29 m).
Mit Spannung wurde am Zieleinlauf auf die ersten Läuferinnen und Läufer des Hauptlaufes gewartet. Besagter Konkurrenzkampf zwischen Thomas Geißler (Jg. 1971) und Mario Euler (Jg. 1973) hatte sich auch unter den Zuschauern rumgesprochen. Wäre da nicht Helge Schmidt überraschend aufgetaucht, der eigentlich aufgrund beruflichem Wegzug in das Wettkampfgeschehen dieses Jahr nicht eingreift. Doch der Gebirgsjäger – von der Mutter über das Duell Geißler/Euler informiert – schnürte sich spontan die Laufschuhe, und erlief sich gut austrainiert locker in 40:58 m den Sieg.
Thomas Geißler indes machte seine Ankündigung war, beim Lingelbacher Windmühlenlauf schneller als Mario Euler zu sein: Mit 26 Sekunden Vorsprung kam er als zweiter Läufer ins Ziel und verwies Euler auf den dritten Platz.
Schnellster heimischer Läufer war Ralf Gischler (1967 / 47:53 m / TSV Lingelbach), der allerdings im Nachhinein bei der Frage, wie herausfordernd die Strecke ist lachend zugab: „Am Wald hatte ich gehofft, die sagen, ich brauche die letzten drei Kilometer nicht mehr zu laufen…“ Dabei spielte er auf die aufziehende Regenfront an, die jedoch erst nach dem Lauf Lingelbach für kurze Zeit heimsuchte.
Galerie vom Hauptlauf, Jedermannslauf und Walking-Wettkampf – einfach durchklicken!
Bei den Damen gewann keine Unbekannte: Manuela Rauhut aus Alsfeld hat sich bei den Seniorinnen W40 im Kreis bereits einen Namen gemacht und sicherte sich auch hier den Sieg. Ihr auf den Fersen war allerdings nur mit wenigen Sekunden abstand Larissa Kaul vom MTV Gießen und mit etwas Abstand Gerti Kostnis-Trojahn vom TV Grebenau.
Mit Siegerehrungen aller Wettkämpfe – sowohl in der Gesamtwertung als auch in den Altersklassen – durch den 1. Vorsitzenden Ralf Kaufmann und Ralf Gischler und seinen Töchtern Anna und Lena, die übrigens aktiv die Lingelbacher Nachwuchsläufer trainieren, endete der offizielle Part.
Gemütlich saßen die Läufer und Organisatoren noch bei dem einen oder anderen isotonischen Getränk zusammen, erzählten sich Läufergeschichten oder resümierten den Tag: „Wenn die Läufer zufrieden sind, alle Spaß hatten, die Strecke gut präpariert war und das Wetter mitgespielt hat, dann weiß ich, es hat sich gelohnt“, so Hans-Gert Berger.
Warum er und sein Team bereits seit 14 Jahren diesen Aufwand betreiben, verrät er auch: „Wir haben seit Mitte der 90er Jahre hier unseren Lauftreff. Unsere Motivation selbst solch einen Wettkampf zu veranstalten liegt einfach darin, dass wir Läufer zusammenbringen, das Laufen publik und die Jugend dafür begeistern möchten auch mit dem Laufen anzufangen. Es ist nämlich ein toller Sport!“
Fotogalerie von den Siegerehrungen und weitere Impressionen
vom sportlichen Event in Lingelbach – einfach durchklicken!
Die Ergebnisse aller Wettkämpfe und Altersklassen – ebenfalls durckklicken:
Bambinilauf Schülerlauf 1 Schülerlauf 2 Jedermannlauf Hauptlauf Walking
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