Vorstellung des Wintermärchen 2016: Das singende springende LöweneckerchenStarkes Schauspiel trifft zauberhafte Märchenwelt
ALSFELD (ls). Der Löwe, die böse Zauberin, der Prinz, der Drache und ein normales Mädchen haben eines gemeinsam: Sie sind die Protagonisten des diesjährigen Alsfelder Wintermärchen. Mit dem grimmschen Märchen „Das singende springende Löweneckerchen“ wird die Marktspielgruppe um Regisseurin Johanna Mildner und das TCA als Veranstalter die Gäste vor und während der weihnachtlichen Festtage mit auf eine bezaubernde Abenteuerreise nehmen. Das Stück stellten die Beteiligten heute Nachmittag dem Alsfelder Rathauschef Stephan Paule vor.
Mittlerweile ist es eine feste Institution: Bereits zum fünften Mal findet in diesem Winter die Vorstellung des Alsfelder Wintermärchens statt. „Wieder einmal ist die Zusammenarbeit gelungen“, freute sich Bürgermeister Paule über den Besuch einer kleinen – im Hintergrund arbeitenden – Abordnung des Ensembles.
Über das diesjährige, eher unbekannte Märchen stolperte Intendantin und Regisseurin Johanna Mildner schon im letzten Jahr, hatte aber Bedenken: „Ich dachte wenn es niemand kennt, dann kommt auch sicher keiner. Aber dieses Jahr dachte ich: Gerade weil es niemand kennt, kommen die Leute, um es kennenzulernen“.
In der Umsetzung gönnt sich die Marktspielgruppe ein bisschen künstlerische Freiheit. „Wie auch die Märchen der Brüder Grimm sich mit der Zeit stetig ein bisschen verändert haben, verändert sich auch unser Stück ein wenig. Das Recht nehmen wir uns heraus“, schilderte Mildner.
Auf die Suche – mit Wagemut und Treue im Gepäck
Das Märchen der Brüder Grimm „Das singende springende Löweneckerchen“ handelt von dem jungen Mädchen Lilly, das sich von ihrem Vater ein singendes, springendes Löweneckerchen wünscht. Dieser begibt sich auf die Suche danach, doch als er es endlich aufstöbert, entpuppt es sich als das Haustier eines wilden Löwen, der als Gegenleistung die Tochter einfordert.
Das Mädchen willigt ein und begibt sich auf den Weg zu dem Tier, das – wie soll es auch anders in einem Märchen sein – gar kein Tier ist, sondern ein verzauberter Prinz, der nur in der Nacht seine menschliche Gestalt annimmt. Es kommt also, wie in guten Märchen kommen muss: Die Beiden verlieben sich ineinander.
Aber das Glück währt nicht lange, denn der Prinz wird durch ein Missgeschick für sieben Jahre in eine weiße Taube verwandelt. Lilly folgt der Taube durch die ganze Welt. Ob Lilly und der Prinz wieder zusammenfinden und was der große Drache und die böse Zauberin damit zu tun haben, haben die Darsteller Stephan Paule bei ihrem Rathausbesuch noch nicht verraten. Ab dem 17. Dezember 2016 kann man es allerdings in der Alsfelder Stadthalle selbst herausfinden.
Viele helfende Hände für die feste Institution Wintermärchen
Johanna Mildner, die selbst gerne Märchen schreibt und schon früh in ihrer Schauspielkarriere die Liebe für dieses Genre entdeckt hat, schwärmt: „Wie kann es in einem Märchen anders sein: Gutes gegen Böses und wer gewinnt, das bleibt eine Überraschung. Wir freuen uns alle jedenfalls sehr darauf!“
Bereits seit Mai arbeitet sie zusammen mit Ruth Henkel, die auch dieses Jahr zusammen mit dem ersten Ausbildungsjahr der Maßschneiderinnen der Max-Eyth-Schule für die Kostüme des Alsfelder Wintermärchens zuständig ist und Inge Zuschlag, die sich leidenschaftlich um das kreative Bühnenbild kümmert.
Neben den drei Frauen, sind jedoch noch einige weitere helfende Hände daran beteiligt, diesen Winter ein bezauberndes Theater zu schaffen. Dabei werden sowohl neue als auch alte Gesichter wieder mit dabei sein. Neben den 13 Schauspielern, die bereits seit Ende der Sommerferien proben, wird auch hinter den Kulissen ständig gewerkelt.
Inge Zuschlag und ihr Enkel Finn Freitag arbeiten bereits seit einiger Zeit zusammen an verschiedenen Kulissen und dem großen Drachen. Ellen Streichfuß ist für die unterschiedlichen Masken zuständig und Mildners Schwägerin Jazz Mildner war bereits im Vorhinein sehr fleißig und entwarf die Zeichnungen für die Flyer und Plakate.
Auch die angehenden und engagierten Maßschneiderinnen der Max-Eyth-Schule legen in der ersten Ferienwoche mit ihrer Arbeit los. „Ich bin wirklich sehr dankbar, dass wir von der Schule so eine Rückendeckung für dieses Projekt bekommen“, erklärt Henkel dankbar.
Das TCA als Veranstalter organisiert bereits vorab der öffentlichen Vorstellung – vom 13. bis zum 15. Dezember 2016 – drei Vorstellungen für Schulen und Kindergärten, die nicht nur aus der näheren Umgebung stammen. „Es ist schön, dass jedes Jahr ein Märchen rausgesucht wird, das auch die Kleinen gut verstehen“, betont Simone Schneider vom Alsfelder Tourist Center. Die Nachfrage sei zwar groß, bislang seien aber noch Anmeldungen für Schul- und Kindergartenvorstellungen möglich.
Individuell und charmant wie Alsfeld selbst
„Die Entwicklung der Inszenierungen in nur fünf Jahren ist wirklich beachtlich“, ist sich der Inhaber der Stadthalle, Torsten Schneider, über den Erfolg des Theaters sicher. Schon jetzt verspräche das diesjährige Wintermärchen ein voller Erfolg zu werden: „Bunte Kostüme, aufregende Kulissen, viele Naturelemente und starke Schauspielkunst. Das Wintermärchen entwickelt sich von Jahr zu Jahr immer mehr zu einem Highlight des städtischen Jahresprogrammes.“
Nicht bloß das Event als solches habe sich über die Jahre weiterentwickelt, sondern auch die Schauspieler seien auf der Bühne gewachsen, ergänzte Zuschlag. „Unser Theater ist ein sehr individuelles Theater – wie ganz Alsfeld auch. Dieser Charme muss beibehalten werden“, so Henkel abschließend. Es wird viel zu sehen geben – vielleicht sogar so viel dass man gleich ein zweites Mal zur Vorstellung muss.
Der Kartenvorverkauf für das Wintermärchen 2016 in der Stadthalle Alsfeld beginnt diesen Freitag. Karten sind bei der VR Bank HessenLand, bei Buch 2000, im TCA und über den Vobitz-Ticketshop erhältlich.
Aufführungen:
17. Dezember 2016 – 15 Uhr
27. Dezember 2016 – 15 Uhr
28. Dezember 2016 – 15 Uhr
Alle Aufführungen finden in der Stadthalle in Alsfeld statt. Um beste Sicht gewährleisten zu können, wir auch in diesem Jahr wieder eine Tribüne mit aufsteigender Bestuhlung aufgebaut. Einlass ist jeweils eine Stunde vor Beginn.
Ein paar Impressionen vom letzten Wintermärchen in 2015
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