Ottrauer Windkraftpläne: Alsfeld beschließt Klage gegen Windpark Die Gleiche„Wir werden unsere Klage durchziehen!“
ALSFELD (aep). Ganz klare Sache: Sollte es für die Ottrauer Gemarkung Die Gleiche eine Genehmigung für einen Windpark geben, dann wird die Stadt Alsfeld dagegen klagen. Das ist ein Ergebnis der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend – ein einstimmiges.
Einen solchen Vorschlag hatte der Magistrat in das Stadtparlament eingebracht, weil sich im Fall dieses Standorts außer dem von Alsfelder Seite gewünschten, aber nicht eingehaltenen Abstand von 1200 Metern zu Alsfelder Dörfern ein weiterer Aspekt gegen die sechs geplanten Windkraftwerke ergeben habe, erläuterte Bürgermeister Stephan Paule. Denn es gehe um ein sehr sensibles Wasserschutzgebiet, in dem zu befürchten sei, dass große Baugruben für eine Beeinträchtigung des Grundwassers unter der dünnen Krume sorgen könnten. Immerhin habe die Stadt in der Region auch mit Landwirten eine Übereinkunft für sparsames Düngen beschlossen, um die Einträge in den Boden zu verringern, in dem das Grundwasser sich nahe an der Oberfläche befindet. Eine Genehmigung für Windkraftanlagen auf der Gleiche sei sicherlich auch mit einer Umweltschutz-Vollprüfung verbunden. „Der Klageweg wahrt unsere Interessen am ehesten“, stellte er fest.
In einem Gespräch habe Ottraus Bürgermeister Norbert Miltz „durch die Blume“ zu verstehen gegeben, dass die Gemeinde für den Fall, dass Alsfeld klagt, ihrerseits gegen die Windkraftpläne auf der Elbenröder Diek klagen könnte. Einen solchen „Kuhhandel“ lehne er ab, sagte Paule und empfahl, am Klageweg festzuhalten: „Wir haben berechtigte Argumente gegen die Planung der Gemeinde Ottrau.“
Dafür bekam der Rathauschef die volle Unterstützung aus den Fraktionen. Man sollte sich nicht von der „Drohgebärde“ des Ottrauer Bürgermeisters beeindrucken lassen, meinte SPD-Fraktionssprecher Swen Bastian. Und auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Berthold Rinner betonte, dass es genügend Argumente für die Klage gebe. Der FDP-Stadtverordnete Rolf Peter Stein stellte fest, dass es nun zwei Gründe – die Abstandsfrage und der Grundwasserschutz – für eine Klage gebe. Stein: „Wir werden unsere Klage durchziehen!“
Aha, weil 1200 Meter Abstand zu Alsfelder Dörfer nicht eingehalten wird. Ich lach mich halb tot. Zeiten ändern sich wohl.