Das Ehepaar Bohn kaufte die Villa Raab – Bald Tagungsräume mit Wohnung?Der Dornröschenschlaf hat bald ein Ende
EXKLUSIV ALSFELD (aep). Wird es die Altenburger Straße 60? Oder eine ähnliche Adresse? Jedenfalls geht an der Stelle gegenüber der Einmündung in die Bürgermeister Haas-Straße in diesen Tagen und Wochen ein jahrzehntelanger Alsfelder Dornröschenschlaf zu Ende: Die Villa Raab hat neue Eigentümer gefunden, und das Ehepaar Tanja und Ralf Bohn plant, aus dem alten Gemäuer wieder ein Schmuckstück der Stadt zu machen – mit noch nicht fest entschiedener, künftiger Nutzung.
Die Nachricht verbreitete sich schnell in der Stadt: Das Ehepaar Bohn hat die Raab’sche Villa gekauft. Es sind jene Inhaber der Firma Umweltdienste Bohn GmbH, die erst vor wenigen Jahren im Industriepark Ost einen neuen Firmensitz errichtet haben. Das erregte seinerzeit Aufsehen. Der Kauf des verfallenden Hauses auf dem völlig zugewucherten Grundstück in der Altenburger Straße aber fast noch mehr. Kein Wunder: Die Villa zählt zu den bekanntesten und zählte wohl auch zu den schmuckesten Alsfelder Häusern.
Das könnte es auch wieder werden, erklärt Tanja Bohn gegenüber Oberhessen-live, als sie vorstellt, was das Ehepaar plant. Zusammen mit dem alten Haus erstand es das 9300 Quadratmeter große Gelände daran, auf dem sich neben zwei bewohnten Häusern auch die Ruinen der einstigen Fabrik befinden. Deren Reste sind vor gut einem Dutzend Jahren abgebrannt und stark einsturzgefährdet. Derzeit werde geprüft, wieviel erhalten werden kann.
Dann widmet sich das beauftragte Architektenbüro Weppler/Jungermann der eigentlichen Villa, bei der die neuen Eigentümer sich über den Umstand freuen, dass frühere Besitzer vor 20 Jahren noch das Dach sanierten. Tatsächlich sei das Haus im Kern dadurch weniger marode als es aussieht. „Es ist immer noch die Villa“, widerspricht Tanja Bohn Geschichten von einem völligen Umbau im Innern. Inklusive Keller verfügt das Haus über 27 Zimmer auf den vier Etagen, die über ein außenliegendes Treppenhaus erreichbar sind.
„Erst einmal denkmalgerecht sanieren“
„Wir werden jetzt erst einmal denkmalgerecht sanieren“, erklärt sie auf die Frage nach denPlänen. Und dabei werde entschieden, was genau einmal werden soll aus dem Haus, das 1904 nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht worden ist. Wahrscheinlich werden einmal Seminar- und Tagungsräume auch für das eigene Unternehmen darin unterkommen – möglicherweise zusammen mit Wohnungen. In dieser Woche hatte das Ehepaar Bohn auch ein Gespräch mit Bürgermeister Stephan Paule über die Möglichkeiten, aber zur Zeit gelte: „Es ist noch alles in den Anfängen.“
Gesichert ist nur eines, stellt Tanja Bohn fest: Als Erstes soll der Garten gelichtet werden. „Im Herbst werden wir den Wildwuchs entfernen.“
Na Gottseidank, dann kommt das Schmuckstück ja endlich wieder in „gute Hände“.
Ich wünsche den neuen Besitzern viel Glück und der Villa selbst ein neues, der Architektur entsprechendes, repräsentatives „Leben“