Gesundheit0

Frühjahr und das Streben nach Glück – Anstöße aus Kinderleben – Einsichten„Wer nicht glücklich sein will, ist nicht glücklich“

SCHOTTEN. Die 16-jährige Jessica Haak lebt in Schotten und absolviert gerade ein Praktikum in einer Kindertagesstätte. Ganz gegen das Klischee von oberflächlichen Jugendlichen reflektiert die Schülerin ihre Umwelt, ihren Alltag sehr bewusst. Und im Moment durchlebt Jessica, wie sie sagt, eine echte Glücksphase, animiert durch eine Erkenntnis: „Kinder sind in vielerlei Hinsichten faszinierend.“ Sie schreibt.

Mittlerweile ist die Halbzeit in meinem Praktikum angebrochen und schon jetzt bin ich um einige Erkenntnisse reicher. Während der zurückliegenden Woche im Kindergarten ist mir aufgefallen, dass Kinder einen großen Vorteil gegenüber uns haben. Zwar sind sie noch jung, haben viele Sachen vor sich und vielleicht einige Gegebenheiten noch nicht vollständig verstanden, dennoch sind sie glücklich. Das soll nicht heißen, dass wir nicht glücklich sind, dennoch brauchen wir hierfür oftmals länger Zeit. Außerdem fördern zahlreiche Mittel diesen Gefühlszustand, der im alltäglichen Leben häufig zu kurz kommt. Was müssen wir jedoch unternehmen um das zu ändern? Sind wir nicht glücklich genug?

Aller Anfang ist schwer, weshalb zunächst geklärt werden sollte, was Glück überhaupt ist. Glück ist ein vielseitiger Begriff, der die verschiedensten Interpretationswege inne hält. Zum einen steht er für die Erfüllung menschlicher Wünsche, zum anderen ist Glück, salopp gesagt, der günstigste Ausgang eines Ereignisses. Glück kann entweder von kurzer Dauer sein oder lange anhalten und mit einem langen Streben einher gehen. Glück ist der kleine Bruder des Schicksals und Pech sein Zwillingsbruder. Beide stehen sich sehr nahe, weshalb man situationsabhängig gar nicht so richtig weiß, mit wem man nun die Bekanntschaft macht. Schlussendlich bleibt der Umgang mit beidem entscheidend. Ob das jedoch mit Talent des Betroffenen zusammenhängt, bleibt fraglich. Schließlich passieren viele Dinge unvorhersehbar und ungeplant, weniger jedoch ungewollt. Trotzdem bin ich der festen Überzeugung, dass solch unvorhersehbaren Dinge mit der individuellen Einstellung in Verbindung zu bringen sind. Vielleicht ist im übertragenen Sinne von Karma zu sprechen. Dass gute Menschen von mehr Glück , andere von weniger Glück ereilt werden, ist jedoch weitläufig interpretierbar. Es kann ausschließlich jeder für sich selbst entscheiden, wen oder was er als gut und wen er als böse erachtet.

Wieso existiert aber das Sprichwort: „Jeder ist seines Glückes Schmied“ ? Glück ist die Erfüllung von Wünschen, die ohne Aufwand ausbleiben. Natürlich muss man Arbeit leisten, um als Beglückter aus einer Situation hervorzugehen. Wie groß das Pensum der Arbeit ist, steht jedoch nicht einmal in den Sternen geschrieben. Unumstritten bleibt jedoch, dass das „glücklich sein“ einen ähnlichen Sachverhalt aufweist. Wer nicht glücklich sein will, ist nicht glücklich. Zwar ist dieser Zustand von äußeren Einflüssen geprägt, dennoch ist die persönliche Einstellung nicht außer Acht zu lassen. Weiterhin ist die Wahrnehmung von Glück entscheidend.

„Kinder können sich für die kleinsten Dinge interessieren“

Hierbei möchte ich die Erkenntnisse aus meinem Praktikum einbeziehen. Kinder sind in vielerlei Hinsichten faszinierend. Sie stellen tagtäglich mehr als 100 Fragen und freuen sich über eine Antwort. Sie sehen Neugier als einen Schlüssel für die vielen verschlossene Türen des Wissens an. Sie haben Spass am Entdecken und sind bereit, sich häufig eines besseren belehren zu lassen. Allgemein sind sie aufnahmefähig und interessiert. Gibt man ihnen daraufhin eine Antwort, wird man mit der Wahrheit belohnt – einem Kinderlächeln. Sie haben die Kunst sich für kleinsten Dinge zu interessieren und nehmen Besonderheiten wahr, die wir manchmal mutwillig ignorieren. So war das Umsetzen einer Schnecke, in ein „neues Zuhause“ so spannend und faszinierend, dass hierbei die Neugier auf andere Sachen geweckt wurde. So konnte eine Stunde mit dem Beobachten von Vögeln, aber auch dem Auskundschaften verschiedenster Blumen verbracht werden. Nicht außer Acht zu lassen ist, dass am nächsten Tag nach den selben Sachen gefragt wurde, und die Kinder von Tag zu Tag mehr und mehr Fragen stellten.

„Interesse ist der erste Schritt zum Glücklichsein“

Interesse ist also der erste Schritt zum Glücklichsein. Bin ich interessiert, stelle ich selbst Ansprüche an mich und bin gewollt meinen Horizont zu erweitern. Erweitere ich wiederum meinen Horizont, habe ich das Gefühl etwas geleistet zu haben und mein Ziel erreicht zu haben. Interesse kann jedoch nicht geweckt werden, wenn wir vieles als Tatsache erachten. Tatsachen sind nicht interessant und müssen bekannterweise nicht sonderlich hinterfragt werden. Glücklich sein ist also nur möglich, wenn man dazu gewollt ist. Weiterhin ist Glück immer mit Zufriedenheit verbunden, die widerrum vom Charakter eines jeden abhängig ist. Manche Menschen freuen sich über Kleinigkeiten, andere brauchen ein großes Aufgebot verschiedener fazinierender Atrraktionen. Dabei gibt es doch so viele Sachen, über die es sich zu freuen lohnt. Häufig sind es Kleinigkeiten oder Sachen, die wir mittlerweile als alltäglich erachten. Folgende Gegebenheiten sind manchmal nicht zu unterschätzen:

Egal zu welcher Jahreszeit, Sonnenschein in Maßen ist nicht nur gut für das Hautbild, sondern auch für die Laune. Wenn man abends durch die Straßen bummelt oder eine Fahrradtour um den Stausee unternimmt, gibt es nicht schöneres als die Sonne zwischen den Baumwipfeln hervorscheinen zu sehen. Sonne hat immer etwas behaglich ruhiges an sich und vermittelt nahezu automatisch gute Laune. Ausserdem kommen Deutschlandsstädte mit maximal 2100 Sonnenstunden im Jahr auf ein ausreichendes Pensum dieses Gutelaunebringers.

„Wenn es regnet und nach Asphalt riecht, weiß man dass es Sommer ist.“

Andererseits ist Regen ebenfalls ein Grund der Freude. Er sorgt nicht nur für das lebensfrohe Grün und eine große Vielfalt an Pflanzen – nein, er garantiert auch unser Bestehen. Bedenkt man, dass es im Sudan (Nord-Ostafrika) einmal 19 Jahre lang hintereinander nicht geregnet hat, kann sich Deutschland mit durchschnittlich 750 Liter Regen pro Quadratmeter glücklich schätzen. Auch wenn Regen vielleicht nicht unbedingt launefördernd ist, so hilft er häufig beim Nachdenken und in sich gehen. Zugleich ist es ein wunderbarer Sommerbote. Wenn es regnet und es nach Asphalt riecht, weiß man dass es Sommer ist.

Es gibt noch unendlich viele Sachen, die glücklich machen: Ob Musik oder Essen, ob Kleidung oder Schokolade – dennoch ist eines auf gar keinen Fall zu vergessen: Zwischenmenschliche Beziehungen. Ob Familie, Partnerschaft oder Freundschaft – es gibt nichts besseres, als Menschen, die dich mögen. Sie mögen dich, weil du so bist wie du bist. Wenn es darauf ankommt sind sie immer für dich da und du kannst ihnen alles erzählen. Sie beeinflussen dich auf eine positive Art und haben eine große Auswirkung auf dein gesamtes Leben. Manchmal reicht sogar ein einzelnes Lächeln um diesen wichtigen Menschen Dank zu zeugen – sie sind wie pflegeleichte Pflanzen, die allerdings ohne die wichtigstens Komponenten wie Vertrauen, Sympathie und Geborgenheit nicht auskommen. Abschließend bleibt zu sagen, dass man sich immer bewusst sein sollte, welch wunderbaren Persönlichkeit hinter dir stehen und dass man sie für kein Geld der Welt jemals eintauschen oder gar ersetzen könnte.

“ Jeder einzelne von uns ist wichtig“

Der letzte Schritt zum glücklich werden ist die Zufriedenheit mit sich selbst. Erst wenn man im Einklang mit sich selbst steht und sich seiner Stärken, ebenso wie seiner Schwächen bewusst ist, kann man Platz für einen unendlich foranschreitenden Horizont schaffen Wichtig ist dabei, dass man sich bewusst macht, welche postiven Meilensteine man bereits hinter sich gelassen hat und wie man mit schwierigen Situationen umgegangen ist um daraufhin die gesammelte Kraft für neue Herausforderungen einzusetzen. Man sollte stolz darauf sein, so zu sein wie man ist. Jeder Mensch ist ein Individuum und hat einen festen Platz auf dieser Welt. Wir alle sind es, die die Gegenwart so interessant gestalten und unsere Unterschiedlichkeit garantiert diese enorm große Vielfalt. Wir haben die Erde so gestaltet, wie wir es wollten und unsere Aufgabe ist es damit fortzuschreiten. Jeder einzelne von uns ist wichtig – wichtig für andere Menschen und wichtig für die unterschiedlichsten Gegebenheiten. Allein schon dieser Grund sollte Auslöser zum glücklich sein, sein. Weiterlhin liegt der Schlüssel zum glücklich sein darin, einfach zu leben und nicht jeden Schritt mehrfach zu überdenken. Frei sein und frei handeln – das ist Glück!

 Von Jessica Haak

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren